Gedanken zu Corona und danach (Karl Scheuringer)
Es war erstaunlich, was alles plötzlich möglich war an Einschränkungen und auch an Förderungen. Nulldefizit war kein Thema mehr. Man darf Schulden machen zur Wirtschaftsankurbelung, auch für ein Mindesteinkommen für Bedürftige.
Die Frage ist, was lernen wir für danach? Wie viel ist den Menschen zumutbar bei entsprechender Kommunikation anderer Krisen? Kerosinsteuer und nicht nur Fluglinienrettung. CO²-Steuer, Ausbau des öffentlichen Verkehrs, thermische Sanierung von Althausbestand, … Natürlich auch ein kritisches Überdenken des eigenen Konsumverhaltens. Was brauche ich wirklich? Aber ohne große strukturelle Maßnahmen geht es nicht.
Wenn so viele Milliarden jetzt fließen können: Warum nicht ein paar Millionen für ein bedingungsloses Grundeinkommen? Warum nicht ein Mindesteinkommen für systemrelevante Berufe, die zwar beklatscht wurden, aber trotzdem nur knapp über der Armutsgrenze bezahlt werden? Warum nicht statt Kurzarbeit Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich?
Es gäbe viele Ansatzpunkte unser Gesellschaftsmodell zu überdenken. Nicht zurück zum vorigen Normalzustand, bitte!