„Hui statt Pfui – gemeinsam für ein sauberes OÖ“ – Auf Distanz, aber trotzdem gemeinsam für die Umwelt!
Umweltschutz und eine saubere Landschaft sind für alle OberösterreicherInnen wichtige Werte. Die „Hui statt Pfui“-Kampagne der OÖ Umwelt Profis wird 2023 weitergeführt. Dabei rufen das Umweltressort des Landes und der Landesabfallverband freiwillige Teilnehmer von Klein bis Groß, Schulen, Vereine und Privatpersonen auf, sich von März bis Mai an den Hui statt Pfui Flurreinigungsaktionen der OÖ Umwelt Profis zu beteiligen und achtlos weggeworfenen Abfall entlang von Wegen, Straßen, und Grünflächen einzusammeln, um so Oberösterreich gemeinsam wieder ein Stückchen sauberer zu machen. Alle Informationen zu den „Hui statt Pfui“-Flurreinigungsaktionen sowie zu den Gewinnspielen gibt es bei allen Gemeinden und Bezirksabfallverbänden und online auf www.huistattpfui.at
Diese Information war unseren Regionalzeitungen zu entnehmen. Jahr für Jahr ziehen wie in den obigen Zeilen geschildert, jede Menge MitbürgerInnen durch die Landschaften, um Müll einzusammeln, der von unseren Mitmenschen achtlos in der freien Natur entsorgt wird.
Ein Bewusstsein, dass von vielen idealistisch Denkenden für das Wohl Aller der achtlos weggeworfene Müll in Gemeinschaftsaktionen wieder eingesammelt wird und dass das freiwillig und ehrenamtlich passiert, entsteht bei den Verursachern nicht – es gibt seit Jahren keinen Lerneffekt:
Ist doch „cool“ die Red-Bull Getränke-Dose bei der nächtlichen Fahrt einfach aus dem Autofenster zu werfen.
Ich war in den 90igern einige Male in Kalifornien und habe dort wahrgenommen, dass an den Highways Schilder aufgestellt sind, die darauf hinweisen „Littering Highway – 1.000,– Dollar“!
Jetzt habe ich im Internet über die Littering-Strafen in den einzelnen US-Bundesstaaten nachgelesen. Und das ist zum Teil wirklich heftig: Im US-Bundesstaat Maryland kostet Littering (wenn man das 3.te Mal erwischt wird – aber auch das erste und das zweite Mal erwischt werden ist schon extrem teuer) bis zu 30.000,– Dollar. Dazu drohen 5 Jahre Gefängnis. Und natürlich der Führerscheinentzug. In anderen Bundesstaaten ist zusätzlich zu Geldstrafen, Führerscheinentzug und 30 Tagen Haft auch Reinigungsdienst in der Landschaft zu leisten. Und es gibt Bundesstaaten wo die Namen der Vermüller öffentlich bekannt gemacht werden!
Littering (also Vermüllung) ist dort bei weitem kein Kavaliersdelikt, welches für die Vermüller ohne Folgen bleibt.
Wie anders ist es bei uns zu Hause: Wir lassen uns vermüllen und jede Menge Idealisten laufen Jahr für Jahr mit Müllsäcken durch die Gegend um die Landschaft wieder sauber zu bekommen. Aber immerhin kann man sich dann in Lokalblättern nach einem Gruppenfoto für das gute Werk bedanken lassen. Offen gesagt, mir gefällt das nicht! Das ist zu einfach: Wir tolerieren nicht nur die Vermüllung – wir akzeptieren sie damit auch!
Ich schlage vor, einmal ernsthaft darüber nachzudenken, ob Bewusstsein in diesem Bereich nicht am ehesten dann entsteht, wenn die achtlose Vermüllung für die Verursacher tatsächlich Folgen hat.
Christian Aichmayr