Ich habe im Frühjahr 2022 mit der Juristin und Publizistin Oksana Stavrou ein langes Telefoninterview zum Kriegsgeschehen Russland – Ukraine für meine 179. Ausgabe von VOR ORT geführt. Sie hat dabei viel an Hintergrundinformationen weiter gegeben, ich habe das Gespräch mit ihr recht spannend gefunden.
Nun hat die Theodor Kramer Gesellschaft mit Jänner 2024 ein Buch von ihr herausgebracht, welches mit wissenschaftlicher Begleitung der Universitätsprofessoren Wolfgang Müller (Russische Geschichte) und Michael Moser (slawische Sprachwissenschaft und Textphilologie) sowie mit Unterstützung weiterer namhafter Personen entstanden ist.
Beim Nachschlagen dieses Buches „Russlands Krieg gegen die Ukraine: Worum geht es?“ mit dem Untertitel „Fakten und Perspektiven“ sollen die Leserinnen und Lesern
- ein allgemeines Verständnis über den laufenden Krieg Russlands gegen die Ukraine erhalten;
- die Zusammenhänge zwischen Geschichte, Kultur, Politik einerseits und der Aggression Russlands gegen die Ukraine andererseits verstehen;
- die internationalen Beziehungen kennen lernen und die Rolle einzelner Staaten, Organisationen und anderer AkteurInnen darin besser verstehen;
- neue, aktuelle Entwicklungen rund um den Krieg richtig einordnen können;
- Wissen über die internationale Politik und Völkerrecht auch über den laufenden Krieg hinaus ausbauen.
Ich habe das Buch gelesen und war von der Unaufgeregtheit, mit der dieses schwere Thema behandelt wird und – von meinem Eindruck her – objektiven Darstellung angetan. Diverse Begriffserkärungen bringen kurz und bündig Klarheit auf den Punkt.
Von seinen Informationen bietet das Buch auch eine gute Basis für vertiefende Studien und für Diskussionen. Es wird sehr sorgfältig recherchiert und auf Fakten basierend, mit zahlreichen Grafiken, Abbildungen und Zitaten unterlegt. In klarer Sprache werden unterschiedliche Aspekte des Krieges analysiert. Und: Es zeigt Zusammenhänge zwischen Geschichte, Kultur und Politik einerseits und dem Krieg andererseits auf, schildert den Kriegsverlauf und den ukrainischen Widerstand, Leben unter Besatzung und verursachte Verluste, wirtschaftliche und politische Auswirkungen des Krieges sowie in Frage kommende Friedensoptionen, den zukünftigen Wiederaufbau der Ukraine und vieles mehr.
Erhältlich ist es bei allen Morawa-Filialen bzw. online unter
Ich persönlich kann das Buch nur empfehlen, es hilft auch – was in heutigen Zeiten nicht unwesentlich ist – zwischen „Fake News“ und „Propaganda“ zu unterscheiden.
Christian Aichmayr
Wer Lust hat in das Interview mit Oksana Stavrou hineinzuhören, das ist der Link: